Economics

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Barbara Treude

Als Volkswirtin oder Volkswirt muss man Theorien und abstraktes Denken lieben.

– Barbara Treude , Masterstudentin
Barbara Treude
Barbara Treude studiert im 2. Semester Economics. Ihr angestrebter Abschluss ist der Master of Science.

Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?

Ich wollte verstehen, wie "die Welt" – unsere globale Wirtschaft und Gesellschaft – funktioniert, was sie zusammenhält, welche Regeln sie regieren.

An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?

Im Studium der Volkwirtschaftslehre (VWL) lernt man tatsächlich zum einen, wie Entscheidungen individuell fundiert sind (Mikroökonomik), und zum anderen, wie Individualentscheidungen sich zu einem großem Gebilde, der Volkswirtschaft, zusammen setzen und Volkswirtschaften miteinander agieren (Makroökonomik). Dazu werden verschiedene Modelle genutzt, die allerdings immer auf Annahmen beruhen. Oft sind diese Annahmen sehr vereinfacht und können daher die Realität nur bedingt abbilden. Um diese Lücke zu schließen, wird in letzter Zeit viel mehr empirische Forschung betrieben. Die VWL nähert sich daher den Fragen, wie Menschen entscheiden und wie Volkswirtschaften funktionieren, immer mehr an, aber von einer glasklaren Lösung – wie ich sie vor dem Studium erwartet hatte – ist sie noch weit entfernt.

Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?

Als Volkswirtin oder Volkswirt muss man Theorien und abstraktes Denken lieben. Ansonsten kann man sich den gleichen Fragestellungen lieber aus einer anderen Perspektive nähern, zum Beispiel in den sozialwissenschaftlichen Fächern. Mir macht es Spaß, Annahmen aufzustellen, daraus ein Modell zu bauen und aus meinem Modell konsistente Schlüsse zu ziehen. Das ist ein bisschen wie Knobeln. An empirischen Kursen gefällt mir besonders, dass die Forschung sehr nah an der Realität ist. Die Verknüpfung von einem theoretischen Modell und seiner empirischen Überprüfung ist für mich die "Crème de la Crème" der VWL. Hier habe ich wirklich das Gefühl, dass ich verstehen und abbilden kann, wie Menschen sich in einer bestimmten Situation verhalten – oder zumindest nah dran bin.

Was war bisher die größte Herausforderung?

Das Studium der VWL erfordert, dass man ein Modell – sei es theoretisch oder empirisch – komplett durchdringt. Das braucht Zeit und Durchhaltevermögen, denn vieles ist abstrakt und erscheint daher zunächst komplizierter, als es tatsächlich ist. Außerdem braucht es sehr gute Mathekenntnisse. Die muss man nicht unbedingt aus der Schule mitbringen (ich hatte selbst nur einen Grundkurs), aber man darf keine Angst vor Mathe haben und muss bereit sein, sich in mathematische Themen einzuarbeiten.

Was wollen Sie einmal damit werden?

Da ich auch Sinologin bin, interessiere ich mich besonders für die (nachhaltige) Entwicklung Chinas. Ich plane, in diesem Bereich zu promovieren und strebe eine wissenschaftliche Karriere an. Allerdings stehen einem als Volkswirt so viele Wege offen, dass ich auch anderen Chancen gegenüber nicht abgeneigt wäre.

Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?

Es ist ganz wichtig, den Unterschied zwischen Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Volkswirtschaftslehre (VWL) zu erkennen – dazu empfehle ich eine einfache Internetrecherche. Es gibt an der RUB die Möglichkeit, beides zu kombinieren oder jeweils eines der Fächer mit einem anderen Fach zu kombinieren (Bachelor). Danach versucht, euch eurer Zielen bewusst zu werden. Die VWL ist die theoretischere, abstraktere und weltfremdere Wissenschaft der beiden. Die BWL bereitet einen auf konkrete Aufgaben im Unternehmen vor. Die VWL hingegen gibt euch Werkzeuge an die Hand, die man vielfältig einsetzen kann. Wenn ihr menschliche Entscheidungen und/oder (supra-)nationale Zusammenhänge verstehen und modellieren lernen wollt, seid ihr bei der VWL genau richtig!