Jana Lena Jünger studiert im 3. Semester Erziehungswissenschaft. Ihr angestrebter Abschluss ist der Bachelor of Arts (2-Fächer Modell). Janas zweites Fach ist Geschichte.
Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?
Ich habe zunächst Geschichte und Anglistik studiert und sehr schnell gemerkt, dass ich mich innerhalb der Gesellschaftswissenschaften wesentlich wohler fühle als in der Philologie. In der Oberstufe habe ich Pädagogik als Leistungskurs belegt und hatte eine grobe Vorstellung von dem, was mich im Studium der Erziehungswissenschaft erwarten könnte. Bis heute bereue ich diese Entscheidung, das Fach gewechselt zu haben, nicht, und würde es jederzeit wieder so machen. Ich kann das Studium nur weiterempfehlen.
An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?
Ich bin von Anfang an mit der Erwartung und Einstellung, viel lernen zu müssen, an das Studium herangegangen. Diese Erwartung hat sich absolut erfüllt. Das Studium ist sehr arbeitsintensiv und man muss auch im laufenden Semester immer wieder verschiedene Leistungen erbringen. Dieses Konzept bringt aber auch eine gewisse Kontinuität im Studium mit sich, die ich meist sehr schätze.
Ich bin jedoch zu Beginn meiner Studienzeit davon ausgegangen, dass uns Studierenden mehr „Freiheiten“ gelassen würden. Diese Erwartung von Freiräumen wurde leider nicht erfüllt, weil das Studium in seiner Grundstruktur sehr verschult ist. Dies hat gleichermaßen seine Vor- wie Nachteile.
Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?
Die Vielfältigkeit, die dieses Studium bietet, fasziniert mich immer wieder. Ich persönlich finde es sehr gut, dass wir über die verschiedenen Arbeitsbereiche Einblicke in unterschiedliche Forschungsbereiche der Erziehungswissenschaft bekommen und in einem gewissen Rahmen selbst entscheiden können, welchen Schwerpunkt wir wählen.
Was war bisher die größte Herausforderung?
Eine der größten Herausforderungen ist für mich persönlich, den Anschluss in den einzelnen Kursen nicht zu verlieren. Es ist ein sehr „leseintensives“ Studium. Nicht selten müssen von der einen auf die andere Woche für mehrere Kurse gleichzeitig äußerst lange und zum Teil auch sehr komplexe Texte vorbereitet werden. Immerhin möchte ich, wie die meisten anderen Studierenden auch, nicht teilnahmslos, d. h. bloß körperlich im Seminar anwesend sein. Um aber inhaltlich etwas zur Sitzung beitragen zu können, muss man ausreichend vorbereitet sein, was hin und wieder vielleicht nicht zur eigenen Zufriedenheit gelingt oder doch etwas Schlaf kostet.
Was wollen Sie einmal damit werden?
Die Frage kann ich gar nicht wirklich klar beantworten. Ich bin mit der Idee, einmal Lehrerin werden zu wollen, in das Studium gegangen. Mittlerweile könnte ich mir aber durchaus gut vorstellen, in einem anderen Bereich tätig zu werden. Vielleicht besteht irgendwann die Möglichkeit, nach dem Masterstudium in der Forschung zu bleiben, ob universitär oder außeruniversitär. Die Erziehungswissenschaft (sowie mein zweites Fach auch) bietet ein sehr breites Feld an beruflichen Möglichkeiten. Diese Tatsache macht das Fach für mich zusätzlich besonders und interessant.
Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?
Ich würde dieses Fach jederzeit weiterempfehlen für Leute, die bereit sind, viel Zeit und Arbeit in ihr Studium zu investieren. Ganz gleich, ob sie ins Lehramt gehen möchten oder beispielsweise in die Erwachsenenbildung. Wer nicht gerne und viel liest, sollte sich jedoch im Vorfeld genau überlegen, ob er bereit ist, sich „durchzubeißen“. Wer gerne Dinge (zum Teil auch auswendig) lernt und Theorien aus unterschiedlichen Epochen und Perspektiven verstehen und weiterdenken will, wird an dem Studium der Erziehungswissenschaft Freude haben!