Mirja Lehmann studiert im 2. Semester Medizin. Ihr angestrebter Abschluss ist das Staatsexamen.
Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?
Ich wollte schon mit 14 Medizin studieren, hatte nach meinem Abi jedoch erst ein Soziales Jahr eingeschlagen, um herauszufinden, wie der medizinische Beruf zu mir passt. Und am Ende des Jahres war nicht nur mein Studienwunsch, sondern auch mein Berufswunsch gefasst.
An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?
Was die Anatomie angeht, wurden meine Erwartungen übertroffen. Es ist toll, den menschlichen Körper bis zur kleinsten Zelle erforschen und erlernen zu können. Natürlich ist damit auch viel Lernerei verbunden, die manchmal bis spätabends gehen kann. Schwierig waren vor allem die Grundlagenfächer Biologie, Chemie und Physik, in denen nur ansatzweise medizinische Fakten vorkamen. Es kommt im ersten Teil viel Theorie vor. Da haben vor allem die Praktika, allem voran der Sezierkurs, für angenehme Abwechslung gesorgt.
Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?
Die naturwissenschaftlichen Fakten. Menschen, die in diesem Bereich begabt sind, finden sich hier recht leicht zurecht. Am meisten freut mich die Aussicht, später mit meinem erlernten Wissen Menschen helfen zu können. Aber auch das Zusammenarbeiten mit meinen Kommilitonen ist wunderbar, man kann sich wunderbar aufeinander verlassen.
Was war bisher die größte Herausforderung?
Die Umstellung von Beruf auf Uni und mein Auszug von Zuhause. Anfangs war ich mit dem vielen Unterrichtsstoff ein wenig überfordert, und mein Heimweh hat sein Übriges getan. Aber es braucht seine Zeit, bis man halt einen Rhythmus entwickelt und Routine und Ordnung reinkommt. Inzwischen bin ich froh, eigenständig zu wohnen, und wenn man einen Lernplan hat, ist auch der Stoff leichter zu bewältigen.
Was wollen Sie einmal damit werden?
Ich will in die Anästhesie. Nach meinem Sozialen Jahr im Rettungsdienst hat mich dieser Bereich sehr angetan, und ich möchte gerne als Notärztin auch präklinisch arbeiten.
Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?
Man sollte nicht glauben, dass man Medizin auf die leichte Schulter nehmen kann. Es ist ein hartes Lernfach. Man muss auch den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen können. Aber wenn man es wirklich will, schafft man das auch. Und es heißt nicht die ganze Zeit Büffeln. Zusammen mit den Freunden, die man hier gewinnt, kann man eine Menge Spaß während und nach der Uni haben. Und niemals die Klausurtermine aus den Augen verlieren!