Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?
Ich hatte schon immer eine große Leidenschaft für Sprachen. Dabei war mir klar, dass ich mich weniger mit Sprache im literarischen/literaturwissenschaftlichen Sinne beschäftigen wollte, sondern mehr mit Sprache an sich und mit ihrer Funktion und ihrem Aufbau.
An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?
Meine Erwartungen wurden vor allem im Bereich der Computerlinguistik erfüllt, sogar übertroffen. Man fängt schon im ersten Semester mit dem Programmieren an, was ich gut fand. Der Programmieranteil nimmt im Laufe des Studiums weiter zu, sodass man sich später auch mit komplexeren Themenbereichen wie LLMs (Large Language Models) oder Neuronalen Netzwerken beschäftigen kann.
Dagegen kamen ein paar Bereiche, die ich erwartet hatte, nicht vor. Zum Beispiel die historische Linguistik (Sprachentwicklung über die Zeit) oder Stilistik (individueller Sprachgebrauch, z.B. Alltagssprache).
Es war inhaltlich anders als gedacht, aber auf eine positive Art und Weise.
Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?
Es macht mir Spaß, sprachliche Phänomene zu analysieren, Regeln daraus abzuleiten und diese mithilfe eines selbstgeschriebenen Programms auf verschiedene Texte anzuwenden.
Was war bisher die größte Herausforderung?
Der Einstieg in das wissenschaftliche Schreiben im Modul Grundlagen Methoden, wo man zum ersten Mal Daten selbst erheben und auswerten muss, um daraus Zusammenhänge abzuleiten.
Was wollen Sie einmal damit werden?
Mein Fokus liegt in der Computerlinguistik. In der Zukunft hoffe ich, in der Software-Entwicklung zu arbeiten, um Software zu erstellen, die das Leben zugänglicher für alle macht.
Computerlinguistik ist viel mehr als LLMs (Large Language Models wie z.B. ChatGPT).
Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?
Lasst euch nicht vom eher kleinen Studiengang abschrecken. Das ist tatsächlich ein Vorteil, um eigene Fragen zu stellen und Diskussionen über Themen/Papers/Forschung mit den Lehrenden zu führen, die nah an der Forschung sind.