Sprachverarbeitung: Computerlinguistik und Psycholinguistik, Master 1-Fach

  • Wie funktioniert die Sprachverarbeitung beim Menschen (darum geht es in der Psycholinguistik) und beim Computer (darum geht es in der Computerlinguistik)?
  • Wie programmiert man so etwas wie ChatGPT?
  • Wie kann man große Textsammlungen (Korpora) dazu nutzen, um Erkenntnisse z.B.über den Spracherwerb zu gewinnen?
  • Wie führt man ein Experiment durch, um Sprache und Sprachverarbeitung zu untersuchen?
  • Wie kann man Statistik dazu nutzen, um Sprache zu analysieren und Experimente auszuwerten?
Ilka Plesse

Ich arbeite mich gerne in neue Themenbereiche und Fragestellungen ein, da fühlt man sich wie ein Detektiv. 

Ilka Plesse Master
Ilka Plesse

Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?

Durch meine Begeisterung für das Lernen von Fremdsprachen ist auch meine Neugier an den Prozessen im Gehirn, die im Gebrauch von Sprache ablaufen, gewachsen. Die Möglichkeit diese auf einer psychologischen Ebene zu erforschen hat mich fasziniert. Die Kombination der Psycholinguistik mit der Computerlinguistik erschien mir diese Möglichkeiten zusätzlich zu erweitern.

An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?

Der Studiengang verschafft einem wirklich viele interessante Einblicke in die Sprachprozesse im Gehirn, jedoch muss man sich hier auch mit einem gewissen Level an Abstraktheit zufriedengeben. Trotzdem fühlt man sich mit der Methodik, nicht zuletzt durch die computerlinguistischen Methoden, aber sehr standfest im wissenschaftlichen Diskurs und kann sich sicher sein, dass man nicht nur am Spekulieren ist. Das erscheint mir sehr wertvoll, weil man sich als Sprachwissenschaftler*in sonst oft von den „harten Wissenschaften“ abgekoppelt fühlt. Zurzeit fehlt bei meinen Kursen zwar der Kontakt zu Fremdsprachen, was das Fach aber nicht weniger spannend macht, denn viele Erkenntnisse lassen sich übertragen. 

Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?

Die Literaturrecherche am Anfang von Projekten. Ich arbeite mich gerne in neue Themenbereiche und Fragestellungen ein, da fühlt man sich wie ein Detektiv. 

Was war bisher die größte Herausforderung?

Der Einstieg in das Programmieren mit Python ohne vorherige Erfahrungen in dem Bereich. 

Was wollen Sie einmal damit werden?

Ich würde gerne weiterhin die Psycholinguistik verfolgen und in der Forschung bleiben. Dort freue ich mich auf interdisziplinäre Perspektiven und Anwendungen, die ich zuvor selbst vielleicht nicht erkannt hätte. 

Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?

Man sollte sich auf keinen Fall von Zahlen eingeschüchtert fühlen oder von komplexeren Notationen. Am Ende lässt sich alles entschlüsseln. Falls es doch zu Schwierigkeiten kommt, kann man die Probleme ja auch mit den Kommiliton*innen lösen. So lernt man eh am besten und integriert sich auch besser in das Studium. 

Steckbrief

Abschluss
Master of Arts
Beginn
Winter- und Sommersemester
Dauer
4 Semester
Unterrichtssprache
Deutsch, Englisch
Zulassung
Zulassungsfrei, Bewerbung bei der Fakultät
Infos zur Einschreibung/Bewerbung für deutsche Bewerber*innen

Infos zur Einschreibung/Bewerbung für deutsche Bewerber*innen

Infos zur Einschreibung/Bewerbung für internationale Bewerber*innen

Infos zur Einschreibung/Bewerbung für internationale Bewerber*innen

Worum geht's?
Dieser Studiengang ist einzigartig, weil ...

er der einzige Studiengang ist, der Computer- und Psycholinguistik kombiniert und damit enge Schnittstellen zur Informatik und zur Psychologie hat: Wie wird Sprache verarbeitet von Menschen beziehungsweise mit dem Computer? Studierende beschäftigen sich intensiv mit Programmierung, statistischen Methoden und Modellen der Sprachverarbeitung. Wir sind ein kleiner Studiengang, in dem sich alle kennen.

Er bietet eine Vertiefung in den Bereichen ...
  • ​Computerlinguistik
  • Psycholinguistik
  • Theoretische Linguistik
Zu wem passt's?
Wer diesen Studiengang studieren möchte,

bringt mit:

  • gutes mathematisches Grundverständnis
  • Offenheit und Neugier für Inhalte, die nicht in der Schule unterrichtet werden

hat Spaß an:

  • Umgang mit sprachlichen Daten aller Art

kämpft sich durch:

  • Formeln und Programmiercode
Dieser Studiengang ist für Absolvent*innen der folgenden Fächer geeignet
  • ​Computerlinguistik
  • Informatik
  • Linguistik
  • Kognitionspsychologie
  • oder ein vergleichbares Fach
Wer einen Abschluss in diesem Studiengang hat, arbeitet häufig
  • ​in Unternehmen mit Sprachtechnologie
  • in der Sprachförderung bei Kindern
  • in der Forschung
  • im Bereich Data Science
  • bei Verlagen, z.B. für Schulbücher
Und sonst?
Ein Auslandsaufenthalt ... wird empfohlen. Er wird im 3. Semester Semester absolviert.
Dauer: 1 Semester
Partneruniversitäten
  • ​University of Bergen (UiB), Norwegen
  • Norwegian University of Science and Technology (NTNU), Norwegen
  • Universität Salzburg, Österreich
Wer hilft?
Studienfachberatung

Prof. Dr. Stefanie Dipper

Gebäude, Raum: GB 1/161

Tel.: 0234 / 32-25112

E-mail: beratung@linguistics.rub.de

Webseite Studienfachberatung

Kontakt zu Studierenden

Fachschaft: Linguistik

E-mail: fachschaft@linguistics.rub.de

Webseite Fachschaft

Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?

An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?

Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?

Was war bisher die größte Herausforderung?

Was wollen Sie einmal damit werden?

Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?

Tamara Abdul Majeed

Es macht mir Spaß, sprachliche Phänomene zu analysieren, Regeln daraus abzuleiten und diese mithilfe eines selbstgeschriebenen Programms auf verschiedene Texte anzuwenden.

Tamara Abdul Majeed Bachelor
Tamara Abdul Majeed

Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?

Ich hatte schon immer eine große Leidenschaft für Sprachen. Dabei war mir klar, dass ich mich weniger mit Sprache im literarischen/literaturwissenschaftlichen Sinne beschäftigen wollte, sondern mehr mit Sprache an sich und mit ihrer Funktion und ihrem Aufbau.

An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?

Meine Erwartungen wurden vor allem im Bereich der Computerlinguistik erfüllt, sogar übertroffen. Man fängt schon im ersten Semester mit dem Programmieren an, was ich gut fand. Der Programmieranteil nimmt im Laufe des Studiums weiter zu, sodass man sich später auch mit komplexeren Themenbereichen wie LLMs (Large Language Models) oder Neuronalen Netzwerken beschäftigen kann.

Dagegen kamen ein paar Bereiche, die ich erwartet hatte, nicht vor. Zum Beispiel die historische Linguistik (Sprachentwicklung über die Zeit) oder Stilistik (individueller Sprachgebrauch, z.B. Alltagssprache). 

Es war inhaltlich anders als gedacht, aber auf eine positive Art und Weise.

Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?

Es macht mir Spaß, sprachliche Phänomene zu analysieren, Regeln daraus abzuleiten und diese mithilfe eines selbstgeschriebenen Programms auf verschiedene Texte anzuwenden.

Was war bisher die größte Herausforderung?

Der Einstieg in das wissenschaftliche Schreiben im Modul Grundlagen Methoden, wo man zum ersten Mal Daten selbst erheben und auswerten muss, um daraus Zusammenhänge abzuleiten.

Was wollen Sie einmal damit werden?

Mein Fokus liegt in der Computerlinguistik. In der Zukunft hoffe ich, in der Software-Entwicklung zu arbeiten, um Software zu erstellen, die das Leben zugänglicher für alle macht.

Computerlinguistik ist viel mehr als LLMs (Large Language Models wie z.B. ChatGPT).

Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?

Lasst euch nicht vom eher kleinen Studiengang abschrecken. Das ist tatsächlich ein Vorteil, um eigene Fragen zu stellen und Diskussionen über Themen/Papers/Forschung mit den Lehrenden zu führen, die nah an der Forschung sind. 

Alex Schiller

Ich habe genau den Einblick in die Sprachverarbeitung beim Menschen bekommen, den ich mir erhofft habe.

Alex Schiller Bachelor
Alex Schiller

Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?

Ich habe mich schon immer für Kommunikation und Sprache interessiert. Dabei fand ich besonders die Strukturen dahinter spannend und hatte weniger Interesse daran, eine konkrete Sprache zu lernen.

An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?

Ich habe etwas mehr mit Programmierung zu tun, als ich ursprünglich angenommen hatte und brauchte ein bisschen, um mich daran zu gewöhnen. Ansonsten habe ich genau den Einblick in die Sprachverarbeitung beim Menschen bekommen, den ich mir erhofft habe.

Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?

Konzepte, die ich im Studium kennengelernt habe, im Alltag wiederzuentdecken, und meinem Umfeld genau erklären zu können, wieso ich eine bestimmte Äußerung besonders faszinierend finde.

Was war bisher die größte Herausforderung?

Vermutlich ein vergessenes Komma in irgendeinem Python- oder R-Skript. Vielleicht auch die Umstellung, plötzlich darauf achten zu müssen, nicht zu viel zu schreiben. Das Studium erfordert einen anderen Schreibstil als die Schule und das hat mich anfangs ein wenig aus dem Konzept gebracht.

Was wollen Sie einmal damit werden?

Ich finde die Psycholinguistik wahnsinnig interessant und wenn ich eine Möglichkeit finde, würde ich sie gerne auch beruflich einbringen. Das wird vermutlich nicht in der Jobbeschreibung stehen, aber ein Verständnis für Sprachverarbeitung ist auch für den computerlinguistischen Bereich hilfreich, in dem ich früher oder später vermutlich arbeiten werde, wenn ich nicht in der Forschung lande.

Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?

Lest die Dokumentation für eine Software eurer Wahl. Ihr werdet im Studium immer wieder einzelne Funktionen nachschauen müssen und solltet euch damit wohlfühlen, das zu tun.

Ich kenne außerdem keine lehrende Person, die sich nicht darüber freut, wenn Menschen nachfragen, sei es aus Interesse oder weil etwas unklar war. Stellt also jede Frage, die euch einfällt.

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