Anna Hellermann studiert im 2. Semester Physik. Ihr angestrebter Abschluss ist der Bachelor of Science.
Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?
Schon als kleines Kind wollte ich unbedingt etwas mit Astronomie machen. Den Plan habe ich eigentlich verworfen, als mir klar wurde, dass man dafür Physik studieren muss, weil ich dachte: "Das schaffst du sowieso nicht". Am Ende habe ich mich doch dazu entschlossen, es einfach zu versuchen. Zum Glück!
An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?
Schwer zu sagen, da ich von vornherein nicht wusste, was mich erwartet, denn in der Schule hatte ich schon lange kein Physik mehr. Ich hatte den Verdacht, dass Mathe sehr abstrakt wird – dies hat sich bestätigt. Dagegen finde ich einige Themen der Physik nun spannender, als zuvor gedacht.
Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?
Viel habe ich ja noch nicht kennengelernt, aber bisher eindeutig die Experimentalphysik. Teilweise bin ich richtig erstaunt über die Erklärungen für Alltagsphänomene, über die man sich sonst gar keine Gedanken macht. Solche Berechnungen, wo Mathe wirklich Anwendung findet und zu konkreten Ergebnissen führt, machen mir oft Spaß.
Was war bisher die größte Herausforderung?
Mathe. Das hat mit dem Mathe, was man aus der Schule kennt, rein gar nichts mehr zu tun, und mir fiel und fällt es immer noch schwer, in diese Denkweise reinzukommen, die man braucht, um Aufgaben richtig zu verstehen. Das ist wie eine neue Sprache!
Was wollen Sie einmal damit werden?
Genau weiß ich das noch nicht, weil es für Physiker sehr viele Möglichkeiten gibt, unter denen ich mir zum Teil aber noch gar nichts vorstellen kann. Bisher ist mein Wunsch, als Astronomin in die Forschung zu gehen.
Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?
Man sollte sich nicht abschrecken lassen. Auch wenn man nicht Mathe- und/oder Physik-LK hatte, heißt das nicht, dass man das nicht studieren kann. So dachte ich zuerst, aber in Physik fängt man bei null an, sodass jeder mitkommen kann. Wer viel Physik in der Schule hatte, hat erst mal vielleicht einen kleinen Vorteil, aber es dauert gar nicht lange, bis man über den Stoff sowieso hinaus ist. Wichtig ist, dass man einigermaßen Spaß daran hat, denn sonst wird das recht hohe Arbeitspensum einen eventuell demotivieren.